01 Juni 2025

FÜLLE

 




FÜLLE 


Ohne Träume keine Liebe 
Windet Sehnsucht sich im Herz 
Allen Kummer still vertrieben 
Blüht im Innern neuer Schmerz 

Ohne Liebe schrumpfend Geist
Wie vertrocknet’ Blatt im Wind 
Wo das Licht der Hoffnung kreißt 
Keimt ein Glück das uns gesinnt 

Trock’nes Herz sticht wie manch’ Hiebe 
Narben die uns heimlich drücken 
doch in Tiefen unsrer Liebe 
Kann Vergebung Wunden schmücken 

Auch wenn du schon mal verzeihst 
Bleibt Erinnerung als Spur 
Aus dem Leid das uns gereift 
Wächst Erkenntnis aus Natur 

Ohne Träume keine Liebe 
Ohne Liebe schrumpfend Geist 
Trock'nes Herz sticht wie manch' Hiebe 
Auch wenn du schon mal verzeihst 



© text & bild by @HerrWortranken     
0253 |2025| ©HW        

   

29 Mai 2025

SIMUL

Bild links KI \ Text re. ©HerrWortranken 

 

SIMUL 
(zusammen) 


Welch umnachtend tief Gefühl 
Ist ein ehrlich Liebesspiel 
Stark und fest aus Denkstruktur 
Wird es niemals 'ne Ruptur 
Doch auch Pausen müssen sein 
Wenn Primäres schumpft mal ein 

Füllhorn wie aus Götterhand 
Uns zusammen hält ein Band 
Doch danach mit voller Kraft 
Wiederholt kommt Liebessaft 






© Text by @HerrWortranken      

0249 |2025| ©HW     


   

28 Mai 2025

MULIERIBUS DIEI

 

HIMMELSKLETTERTAG



MULIERIBUS DIEI
(tag der frauen) 


Die Frau am Herd 
Sie schrubbt das Glas
Der Tag vergeht in Arbeit blass 
Er lallt im Garten 
Prostet:   "leer" 
Sie atmet still und will nicht mehr 

Die Kinder fragen "Wo ist er?"
"Er feiert heut’ " sagt sie und schwer
Isst sie das Abendbrot allein 
Mit Mühe und ein Glaserl Wein 

Die Wäsche dampft 
Die Küche klebt 
Ihr Blick ist stumpf 
Das Herz erbebt 
Er grölt vom Garten:  "Flasche leer" 
Sein Tag ist heilig 
Dies' meint er 

"Es sei ihm doch gegönnt"sagt man 

"Ein Mann braucht das dann fängt er an
Mit neuer Kraft am nächsten Tag" 

Doch sie weiß längst dass sie's nicht mag 

Die Nacht bricht an 
Sie wischt den Dreck 
Ein fremdes Hemd liegt auf dem Eck 
Er schläft am Zaun in seinem Rauch 
Die Welt verzeiht 
Sie leider auch 

Am Morgen steht sie auf 
Allein 
die Milch ist leer 
Die Lieb' schrumpft klein 
Sie weckt die Kinder still und matt 
Und denkt: "Ob er 'ne And're hat?" 

Doch diesmal greint sie nicht mehr leis' 

Sie schreibt: 
"Bin fort"  zu diesem Greis 

Ein Tag für ihn 
Dies' Jahr um Jahr 
War sie nur still 
Jetzt denkt sie klar 




©Text & Foto by @HerrWortranken    
  
0250 |2025| ©HW       





25 Mai 2025

EINSAMKEIT DER STILLE

 
(c) Bild by chatGBT





EINSAMKEIT 
DER STILLE 


In einem kleinen Ort, verborgen zwischen baumbewachsenen Hügeln, lebte ein älteres Ehepaar: Anna und Oskar. 
    Sie waren seit fünfundvierzig Jahren verheiratet und wer sie als Nachbarn betrachtete, sah ein Musterbild der Vertrautheit. 
    Jeden Sonntag gingen sie gemeinsam spazieren, sie saßen nebeneinander auf der Bank im Park und am Abend war immer Licht in ihrem Küchenfenster zu sehen, dort wo zwei Tassen auf dem Tisch dampften. 

    Und doch sprach man im Dorf hinter vorgehaltener Hand: "Sie leben wie Schatten nebeneinander." 
    Früher war in dieser Beidersamkeit Lachen zu hören, ein unaufhörlicher Strom aus Worten, Berührungen, geteilten Gedanken. 
    Doch mit den Jahren hatte sich etwas in ihre Zweisamkeit geschlichen – nicht Streit, nicht Hass, sondern eine Stille, die schwerer wog als jedes Wort. 

    Anna fragte sich oft, wann Oskar ihr zuletzt in die Augen geschaut hatte. Und er dachte heimlich, dass ihre Nähe wie ein Mantel geworden war, der nicht mehr wärmte, nur noch drückte. 
    Sie aßen gemeinsam, doch jeder schmeckte allein. Sie schliefen nebeneinander, doch jeder träumte von einer Zeit, in der sie einander noch gefühlt hatten. 

    Eines Nachmittags, beim Spaziergang auf dem Hügel, sagte Anna plötzlich: "Weißt du, Oskar, ich glaube, wir sind einsam." 

    Er nickte nur. Dann, nach langem Schweigen, flüsterte er: "Am einsamsten ist man wohl, wenn man denkt, man sei zu zweit." 

    Sie blieben stehen. Zum ersten Mal seit Jahren sahen sie einander wirklich an. 
Beide fanden nicht den schon lange verlorenen Glanz der Jugend, aber etwas anderes: ein zartes Erkennen. 

    Zweisamkeit, das wurde ihnen klar, ist keine Garantie gegen das Alleinsein. Doch in dem Moment, in dem man die Einsamkeit des Anderen anerkennt, beginnt etwas Neues: eine echte Nähe. 

    Und während der Nebel über dem Dorf aufstieg, gingen sie langsam weiter in die Dämmerung. 
Nicht jünger, nicht glücklicher – aber vielleicht, für diesen Augenblick, weniger allein.



© Text by @HerrWortranken 

0243 |2025| ©HW 

17 Mai 2025

desiderium

 




desiderium 
(Wunsch)


Möchte wieder hören  Worte 

 

Die wie Lieder scharf in forte 

 

Die beschrieben klar und spitz 

 

Lobbyismus der nie Witz 

 

Der im Wesen Blödsinn zeigt 

 

Wenn Dombrowski ihn dann geigt 

 

Lieber Georg 
Mister Schramm 

 

Komme wieder

 

Sing'  neu' Lieder 

 

Von der schrecklich Politik 

 

Spitze Zunge spitze Feder 

 

Zeig's dem Unrecht 

 

Zieh vom Leder 





© Text by @HerrWortranken    
0228 |2025| ©HW    
    

16 Mai 2025

VOLUNTAS TUA FIAT 








VOLUNTAS TUA FIAT 
(dein wille geschehe) 



Allmächtiger barmherziger und wahrer Weltenlenker. 
In Demut treten wir vor Dein Angesicht und bitten Dich um ein Bestrafen aller brutalen Herrscher dieser Welt inbesondere  jene, die wir dir heute vorstellen. 
Wir vertrauen darauf, dass Dein Licht selbst die dunkelsten Herzen erleuchten werden. 

Herr, König aller Könige, wir legen vor Dich die Regierenden, die mit Macht und Gewalt das Schicksal ganzer Völker bestimmen. 
Erbarme Dich über 

 

* Wladimir Putin 
* Donald Trump 
* Kim Jong‑un 
* Xi Jinping 
und alle anderen, die in der Versuchung stehen, ihre Macht für Unterdrückung, Selbstherrlichkeit oder Krieg zu missbrauchen. 

Du  kraftvoll und wissender Geist, leite ihre Gedanken und Sinne. Erfülle sie mit Weisheit und Mitgefühl. Lass sie erkennen, dass wahre Größe darin besteht, dem Wohl des Nächsten zu dienen und Frieden zu stiften. Zerteile die Ketten von Hass, Stolz und Ungerechtigkeit, die so viele Herzen binden. 

Maria, Friedensstifterin, werfe deinen schützenden Mantel über uns und alle Regierungen dieser Erde. Lehre uns, unsere Fürbitte nicht nur in Worten, sondern auch in Taten zu leben, durch Achtung aller Mitmenschen, Versöhnung und entschlossenem Eintreten für Recht und Freiheit. 

Gütiges Gottwesen, schenke den Mächtigen Einsicht, Verantwortung und Demut. Lenke ihr Handeln hin zum Wohl aller Menschen, besonders der Schwachen und Bedrängten. Möge Dein gerechter Wille geschehen, Dein Wesen des Friedens wachsen, bis kein Schwert mehr erhoben und kein Mensch mehr versklavt wird. 

Dir sei Lob und Ehre in Ewigkeit. 

Fiat sic 
~



© Text by @HerrWortranken   
 bilder (2) : © chatGBT     


0225 |2025| ©HW    


  

07 Mai 2025

SONUS VITAE

 

© chatGBT
 

SONUS VITAE  

(klang des Lebens)

 

Ist alles uns gegeben 
Was fern uns hält vom Leben 
So ruft ein Sehnen tief 
Vom Dunkel Licht als Rief 

Der Mensch zieht ganz allein 
Durch Sturm durch Wald 
Durch Stein 
Er trägt im Herzen Glut 
Trotzt Zweifel 
Nacht und Wut 

Am Ufer singt ein Wind 
Von Träumen 
Die wir sind 
Und jeder neue Tag 
Entfacht uns eig’nen Schlag 



© Text by @HerrWortranken           

0207 |2025| ©HW         


 

02 Mai 2025

ERSTER MAI






ERSTER MAI 

Feiertag so wie ein jeder 
Ich griff wiederholt zur Feder 
Schrieb mir aus der vollen Seele 
Nur für euch 
Ich mich so quäle 
Worte die fast abgetaucht 
Ganze Sätze 
Kopf der raucht 
Heißer  Schopf gekühlt mit Wein 
Lies darauf das Schreiben sein 

Grelle Sonne zeigt sich wieder 
Herrlich dieser klare Tag 
Fast verblüht der weiße Flieder 
Blauer Himmel wie ich's mag 



© gif & Text by @HerrWortranken        

0197 |2025| ©HW      






 

30 April 2025

VERUM

 




VERUM 

(Wahrheit) 




Datt fairy tale "Van den USrePUPPlikanern un siine Bekloppde Trampel" 



"Irwitz, Dummkopf, nix Verstand,
Hirnriss, Hirnriss in de Land, 
Seine Furz in sein Gehirn 
Bist nur Großmaul, bist Gewürm" 

Da ging er vor den Spiegel und sah, daß er einen Kopf hatte, der einer vertrockneten Orange glich. 
Er sprach das Glasgebilde an und sagte, 
"Ich will ausschauen wie die herrlichste Herrlichkeit des Himmels" 

Der Spiegel antwortete: 

"Irwitz, Dummkopf, nix Verstand,
Hirnriss, Hirnriss in de Land, 
Hast nur Furz in dein Gehirn 
Du bist Großmaul, bist Gewürm" 

Daraufhin schrie er wutvoll den Spiegel an, so laut, das der Spiegel Risse bekam. 

"Na, was willsde jetzt" 

"Ich will werden wie der liebe Gott." 

"Geh nur hin auf den Friedhof und schaufel ein Grab. Stolpere Orangeüber hinein und verwese als größte Horrorgeschichte der Menschheit". 




©  Inspiration Märchentext & Foto by @HerrWortranken      


0196 |2025| ©HW    




26 April 2025

TE GLORIAM

 





TE GLORIAM 
(du Herrlichkeit) 



Bist Leben uns und Bestie 
Du wechselst zyklisch deine Kraft 
In Allem lässt du steigen Saft 
Minütlich änderst du dein Kleid 
Von Lebensrot bis gleißend Leid 

Gebärende mit vielen Schößen 
Du wirst mal ändern deine Größen 

Der nächste Schritt 
Klein wie ein Zwerg 
Verschwunden Alles 

Hinterm Berg  





© Text by @HerrWortranken    

0186 |2025| ©HW  




 





23 April 2025

DYSTOPIE

 



DYSTOPIE 

Wo find' Leben noch zu leben 
Nichts mehr da so wie grad' eben 
Fortschritt ist nun fort geschritten 
Wen kann man noch heute bitten 
Das das Leben bleibt erhalten 
So wie es gelebt die Alten 

Einzig' Glück Erinnerungen 
Lebenswertes wurd' bezwungen 
Träume immerfort das Leben 
Dieses Gut scheint gottgegeben 

Denn es bleibt uns nur hienieden 
Überleben wie Lipiden 





© Text & Bild by @ HerrWortranken      

0180 |2025| ©HW     




21 April 2025

FacesAgainstFemicide

 




was seid ihr für schwachmatig männer 
ihr seid nur abschaum 
seid nur penner 
ihr 
die nur durch eure gene 
stärker seid als ängstlich frauen 

nur feministisch' menschen 
zu verhauen 
sogar zu töten 
egal ob jungfrau'n oder föten  

zeigt einmal nur im leben stärke 
vergreift euch selbst 
am eig'nen leben 
springt von den höchsten brücken in den tod 

das sei ab heute euer code  





© Text und Foto by @HerrWortranken      

0176 |2025|©HW        


16 April 2025

POETRY OF A MUSICAL JOURNEY

 
© by chatGBT 







Viel Krönchen Gischt spritzt spitz und fein 
Ein Stimmchen gurgelnd hinterdrein 

Allein und einsam Seemannsfrau 
Die Sonnenscheinchen spiegeln sich 
Wie wiesengleicher Morgentau 
Der Horizont klein wie ein Strich 

So stiebte sie dem Ziel entgegen 
Im Herzen war sie sehr verwegen 
Den Endpunkt hat sie bald erreicht 
Der Trip war schwer 
Nicht immer leicht 

Nun kehrt nach Hause sie mit Stolz 

Sie fühlt sich gut 
War hart wie Holz 






© Text by @HerrWortranken     
inspiriert von ©Brigitte Langnickel 

0167 |2025| ©HW    




  

15 April 2025

AMO TE

 




AMO TE 
(ich liebe dich) 



es gibt nichts schöneres hinieden 
als dich ohn' gegenwert zu lieben 
genieße eig'ne daseinsfreude 
für alle zeiten 
nicht nur im heute 

du bist als mensch für mich ingenium 
du wirkst für's umfeld wie myzelium 
versorgst die augen aller die dich schau'n 
mit empathie 
so lässt sich's leben für alle 
die auf dich bau'n 





© Text & Ölbild by @HerrWortranken     

0162 |2025| ©HW      

06 April 2025

quantenkunst






quantenkunst

PROPINQUUS ES MIHI ET TAMEN LONGE 
(du bist mir nah und doch so weit) 



Quantenkunst im Zustand der variablen Interpretation als deckungsgleiche Sinnlichkeit von #dada und #ababpöm 


Abstrakt 

Diese Abhandlung untersucht das Phänomen der Quantenkunst als einen Zustand, in dem variable Interpretationen und sich überlappende Sinnlichkeiten die traditionellen Grenzen von Kunstströmungen neu definieren. Dabei wird der radikale Bruch mit Konventionen, wie ihn der Dadaismus propagierte, mit der emergenten Kategorie des #ababpöm in Beziehung gesetzt. Beide Ausdrucksformen eröffnen ein Feld, in dem Identität, Ambivalenz und transzendente Mehrdeutigkeit zentrale Rollen spielen.

   Einleitung 

Die Kunstgeschichte steht seit jeher im Spannungsfeld zwischen festen Kanonizierungen und radikalen Neuerfindungen. In jüngerer Zeit tritt die Quantenkunst als ein interdisziplinäres Paradigma hervor, das das Prinzip der Unbestimmtheit – analog zur Quantenmechanik – in den kreativen Schaffensprozess integriert. Die Begriffe #dada und #ababpöm stellen hierbei keine starren Kategorien dar, sondern symbolisieren unterschiedliche, aber gleichsam durchlässige Modi künstlerischer Interpretation und Produktion. Ababpöm ist zugleich Dada, ebenso wie es sich in sich selbst verortet; diese Selbstreferenzialität eröffnet einen Raum, in dem Gleichartigkeit und Andersartigkeit sich simultan entfalten. 


   Theoretische Grundlagen der Quantenkunst 

Die Quantenkunst basiert auf der Idee, dass künstlerische Bedeutungen nicht fixiert, sondern variabel und probabilistisch sind. Analog zu quantenmechanischen Zuständen, die erst durch Messakte determiniert werden, existieren künstlerische Inhalte in einem Zustand der Superposition. Der Betrachter, als Leser, wird somit zum aktiven Mitgestalter der Bedeutung, während das Kunstwerk selbst eine potenzielle Vielfalt an Interpretationen beherbergt. Diese Perspektive ermöglicht es, die scheinbare Widersprüchlichkeit zwischen Tradition und Innovation zu überbrücken. 


Dada und der Vorläufer der radikalen Ambivalenz 

Der Dadaismus, der in der frühen Moderne als radikaler Bruch mit der Konvention entstand, stellt einen Urtypus der Kunst dar, der sich gegen logische Strukturen und traditionelle Ästhetik wandte. Dada als Bewegung lebt von Ironie, Paradox und der Ablehnung normativer Bedeutungssysteme. Diese Haltung bildet das ideologische Fundament, auf dem spätere künstlerische Experimente aufbauen können. Die Ablehnung eines einheitlichen Sinns und die Feier der Vieldeutigkeit finden in der Quantenkunst eine neue Dimension. 


Die Konstruktion von #ababpöm 

Der Begriff #ababpöm fungiert als ein Kunstbegriff, der gleichermaßen als Identitätsanker und als dekonstruktives Element dient. Indem Ababpöm sich selbst als Dada deklariert, wird die Grenze zwischen historischen Kunstströmungen und neuen Ausdrucksformen aufgehoben. Dies schließt alle Künste, das Schreiben ebenso wie das fühlende Erleben mit ein und führt zu einer dekodierten, selbstreferenziellen Ästhetik, in der Ababpöm als eigenständige Entität existiert und zugleich die Dada-Tradition in sich aufnimmt. Diese wechselseitige Beziehung unterstreicht den Zustand der variablen Interpretation, in dem Bedeutungen nicht starr, sondern im Fluss sind. 


Deckungsgleiche Sinnlichkeit als künstlerischer Ansatz 

Der Ausdruck „deckungsgleiche Sinnlichkeit“ verweist auf die simultane Gültigkeit unterschiedlicher Bedeutungsebenen. In der Quantenkunst manifestiert sich diese Sinnlichkeit in der Fähigkeit, scheinbar konträre Konzepte – wie Dada und Ababpöm – in einer kohärenten, wenn auch mehrdeutigen Einheit zu vereinen. Dieser Ansatz stellt die herkömmliche Logik in den Hintergrund und begünstigt ein Gefühl der simultanen Mehrdeutigkeit, das sowohl intellektuell anregend als auch emotional resonant ist. Die Parallele zur Quantenphysik wird hier besonders deutlich: Wie Teilchen in Überlagerungszuständen existieren, so existieren auch künstlerische Identitäten in einem Raum, der weder vollständig determiniert noch gänzlich chaotisch ist. 


Variable Interpretation als Ausdruck künstlerischer Freiheit 

Die variable Interpretation eröffnet einen dynamischen Raum, in dem traditionelle Dichotomien aufgelöst werden. In diesem Rahmen ist es möglich, dass Ababpöm "sowohl Dada als auch Ababpöm ist“ und gleichzeitig eigene, unverwechselbare Signifikationen hervorruft. Dieser Zustand der Offenheit fördert eine Kunstpraxis, die sich nicht in statischen Kategorien gefangen sieht, sondern stets im Fluss ist. Die subjektive Wahrnehmung des Betrachters wird hierbei zum integralen Bestandteil des Kunstwerks, wodurch die Grenzen zwischen Künstler, Werk und Publikum verschwimmen. 


Schlussfolgerung 

Die Kunstgeschichte befindet sich in einem permanenten Dialog zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen festen Formen und flüchtigen Zuständen. Die Quantenkunst als interdisziplinäres Konzept lädt dazu ein, traditionelle Kategorien wie #Dada neu zu interpretieren und mit innovativen Ansätzen wie #ababpöm zu verknüpfen. In diesem Spannungsfeld wird klar, dass Bedeutung nicht als statisches Konstrukt, sondern als lebendiger, variabler Prozess zu verstehen ist. Letztlich erlaubt der Zustand der variablen Interpretation, dass sich deckungsgleiche Sinnlichkeiten entfalten, in denen Dada und Ababpöm nicht als gegensätzliche Pole, sondern als symbiotische Elemente einer ganzheitlichen Kunstästhetik erscheinen. 


Diese Abhandlung soll einen theoretischen Rahmen bieten, der den Betrachter einlädt, die Grenzen der traditionellen Kunstgeschichte zu hinterfragen und sich auf ein Experiment einzulassen, das gleichermaßen intellektuell provoziert und sinnlich erfahrbar ist.
 


© Bild & Text by HerrWortranken     

0146 |2025| ©HW  



    


04 April 2025

cupio in mundo

 




cupio in mundo 
(Wunsch der welt) 


"Wie kann prächtig ich mich zeigen" 
 
In sein'm Umfeld klatschend Schweigen 

Plötzlich kam ihm Blitzgedanke 
Ließ sich fahren zu dem Tower 
Der den eignen Namen trägt 

Dieser Kerl im Kopf kein Schlauer 
Wirres Handeln 
Aufgebläht 

Nahm den Aufzug bis zum Dach 
Stand dann oben 
Dachte 
Ach
Ich bin Herrscher dieser Welt 
So hat er sich hingestellt 

Plötzlich seitlich kam 'ne Bö 
Fegt ihn übern Rand 
Oh weh 
Unten auf dem Asphalt liegt er 
War nur Blödmann 
Dieser Herr 
Aller amerikanisch' Zeiten 

Jetzt zupft Sensenmann die Saiten 



© Text by HerrWortranken     

0143  |2025| ©HW






     

03 April 2025

TERRA TENEBRAE

 





TERRA TENEBRAE 
(dunkelland) 


Geh' heut' suchen manches Wort 
Suche Selbige vor Ort 
Fahre ohne Ziel vor Augen 
Greife zu 
Möcht' Vieles saugen 
Fakes die nur noch Dummheit rotzen  
Menschlich' Worte 
Empathien die stolz strotzen 
Schönes und den menschlich' Dreck 
Historie 
Bevor sie weg 

Schutzmacht 
Heute leere Floskel 
Nichts mehr mit gemeinsam' Gospel 
Gelb gefärbtes Haar zeigt Leere 
Wo bleibt Geist 
Der einst so Hehre 

Jetzt am Ende meiner Zeilen 
Muss euch sagen 
Lasst' nicht weilen 
Kämpft mit ganzer menschlich' Kraft 
Glaubt an euren Lebenssaft 

 


© Bild & Text by @HerrWortranken    

0141|2025| ©HW         





     

26 März 2025

HACH


 
© Netzfund  Universell CC0 1.0 


HACH 

Wie war das Leben schön 
Früher als wir Kinder waren 
Stobten auf den Ackerwegen 
Die am Wegrand uns'res Dorfes 
Saum aus Mohn und blauen Blumen 
Als Spalier das Aug' erfreuten 

Nur wenn Bauer Schulz vorbei kam 
Mit dem vollen Ochsgespann 
Wir dann auf den Wagen sprangen 
Wenn er uns dann doch entdeckte 
Sich dann lachend Zunge leckte 
Weil er mit 'nem Peitschenknall 
Uns trotz Ducken schmerzhaft traf 

Tagelang die Striemen sichtbar  
Trotz viel Schlaf 
Ich dabei und alles wahr 



© Text by @ HerrWortranken      

130 |2025| ©HW        



20 März 2025

SENEX FELLA

 



SENEX FELLA 
(alter Sack) 


Hörgerät geklaut 
Haare sind ergraut 
Alles rundum leis' 
Letztes Wieseneis 
Augen hinter Glas 
Sehe was ist Was 
Knochen instabil 
Kopf noch nicht debil 
Mir die Welt zu laut 
Doch nichts um 
Mich haut 
Schreibe was ich will 
Pflege meinen Stil 



© Text & Bild by @HerrWortranken        

117 |2025| ©HW        

19 März 2025

malum somnium

 



malum somnium  
(böser Traum) 


Seh' ich geschloss'nen Aug's die nächste Zeit 
So dräut im Bajuwarenland ein Streit 
Kein lange Zeit in dieser Eh' vergeht 
Ein weitend' Riss im deutschen Land entsteht 

Ohn' Zweifel sei heut' angedacht 
Das jener ranke Neuling sacht 
Zerbricht als führend' Staatsperson 
Erfand den Bierfilz Steuerlohn 
Auf winzig Fläch' sollt' passen Schrift 
Vermutlich war der Mensch bekifft 



© Text & Bild by @HerrWortranken     

115 |2025| ©HW         


18 März 2025

HÄNG' MICH REIN

 





HÄNG' MICH REIN 
(ME PENDERE)


Kopfsprung in das Wörterbecken 
Schwimme fließend auf dem Rücken 
Niemals werd' ich Wunden lecken 

Häng' mich rein 
Zeilen fein 

Spucke keine Wörterbrocken 
Bilde Sätze die oft trocken 
Dreh' den Finger auch im Schmutz 
Zeige d'rauf für aller Schutz 
Dass erkennbar sind die Lügen 
Die durch Furchen Geist zerpflügen 

Zeilen fein 
Häng' mich rein 

Ach was soll ich euch noch sagen 
Seid mal ehrlich 
Stellt euch Fragen 
Bin ich Ich 

Oder nur für Teufel schmusig 
Biedert euch nicht immer an 
Geschätzte Frau 
Geschätzter Mann 

Hängt euch rein 
Bleibet Menschen 
Seid kein Schwein 


© Text & Bild by @HerrWortranken 
    
114 |2025| ©HW   

   

13 März 2025

ZEITLOS




© Tuschezeichnung/Montage by @HerrWortranken 


ZEITLOS


Ich möchte heut, zu euch noch manches sagen. Ohn aufgetakelt Stuss.

Verwehrt es diesmal nicht dem Hirn, zu folgen dem Tonfall bis zum Schluss.

Mit Worten mal ich. Dick, fett, grell bunt. Oft Moll verströmt mein stechend Satz.
In argen Zeiten Meinung künden, Wundenbohren, trotz vieler Hatz.

Grundtief ins Herz der Seele drängen, muss dieser Pfeil der Empathie.
Vermeidet Sachzwang, achtet Gefühl des Erdenleids, von Mensch und Vieh.

Ich sag es wiederum.
 Nochmals und immerfort. Flieht jetzt den Lobbys.
Nicht Bank, Geld, noch Pfründe sollen fortab bestimmen eure Hobbys.

Wann steht ihr zu den Worten, die ihr uns gibt, vor jedem Urnengang?

Könnt ihr mir sagen, weshalb ein Volk nicht sieht, den drohend Untergang. 

Immer die Kreuze macht, als Stimmvieh mit eingeschränktem Menschenrecht. 

Wir sind nur törichte Statisten für Politik und bleiben Knecht.

Ihr seid verpflichtet, nur dem Wähler Willen und oberstem Gericht.

Sonst plustern Bürger hinten Backen. Blasen Wahrheit euch ins Gesicht.

Ich leist' mir solch Gedanken, zu dem Land, in dem passiert mein Leben.
Seh ich das Tun der herrschend Klientel, möcht oft mich übergeben. 



© picture & poem by: @HerrWortranken